RNZ

Die Sensation des Abends

war natürlich das glanzvolle Auftreten des 15jährigen Violinistvirtuosen Ulf Hoelscher mit dem Violinkonzert von Max Bruch. Aber nicht nur äußerlich bedeutete das ein Ereignis. Es war in der Tat ein ganz außergewöhnliches Erlebnis, diesen durch und durch musikalischen jungen Menschen, den idealbeseelter Fleiß und die ausgezeichnete künstlerische Führung durch Bruno Masurat so früh zu bemerkenswerten Erfolgen auf dem Konzertpodium gelangen ließen, beim Musizieren zu beobachten. Nicht nur seine enorme technische

Reichweite, nicht nur die Schönheit seiner Tongebung und die Reife der Gestaltung sind es, die dabei den Hörer bezaubern. Die ganz entzückende, fast noch kindliche Unbefangenheit und Natürlichkeit, mit der er spielt, und dann auch in den Beifallsstürmen ohne Eitelkeit beinahe ein wenig widerwillig sich verneigt, lassen ihm spontan alle Herzen zufliegen. Heidelberg kann stolz darauf sein, daß es einem so ungewöhnlichen Talent den Boden für seine Entwicklung bereiten konnte. Ulf Hoelscher möchte man wünschen, daß ihm das Glück auch in Zukunft hold bleibt.